Dienstag, 5. Mai 2015

Unterm Dom

Stühle flogen über den
Bahnhofsvorplatz.

Die Luft war feucht und warm.

Ein bedeutender Verleger hastete aus seinem Gebäude
gemeinsam mit einem
weiteren Mann
um die Ecke
zum Business Lunch
ins Gaffel Brauhaus.

Eine Kellnerin flirtete mit mir,
ich war perplex
ob meiner
Schlagfertigkeit.

Mein Kollege saß mir gegenüber und stand auf, weil ein Schirm drohte,
davon zu schleudern,
in den Böen.

Mein Kollege litt an einer Kifferpsychose.
Sein Gehirn funktionierte nicht mehr richtig.
Er konnte keine Entscheidungen treffen,
starrte
düster und gab mir das Gefühl,
ich wäre ein
Feind.

Die Bedienung im Cafetiero sog an ihrer Zigarette
und rührte sich nicht,
als zu
trauriger italienischer Musik ein Fahrrad
umgeweht wurde und beinahe auf einen
der draußen an den Tischen
sitzenden Kunden
fiel.

Alles
fliegt auseinander
in diesem
heißen, feuchten,
windigen Frühlingstagen.

Ich will es nicht ändern.






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