Mein Sohn ist
6 Jahre alt,
blond, ein
Schneidezahn fehlt.
In der Nachmittags-Betreuung, in
die er gehen muss,
weil
seine Mutter und ich arbeiten
müssen,
damit wir es uns leisten können,
in einem Stadtviertel zu wohnen,
in dem nicht allzu viele Kinder aus
sozial schwachen
Familien wohnen
und somit unser Sohn einigermaßen
geschützt
aufwächst,
ist er eher der Typ
Außenseiter,
weil er
selten lacht.
Als ich ihn heute Nachmittag
abholte, spielte er mit einem türkischen Jungen
draußen Hockey.
Mein Sohn schlug den Ball immer wieder über den Zaun
auf die Straße.
Ich schimpfte laut über den Platz:
„Lass das, das ist gefährlich! Was
ist, wenn ein Auto kommt?“
Er kam zu mir gerannt, was mich
wunderte.
Normalerweise, wenn ich schimpfe,
rennt er weg.
Er kam zu mir gerannt und
berichtete kurz und knapp, dass
Max aus der 4. sich heute als
Mädchen angezogen hat, sich das Gesicht geschminkt hat und
immer wieder rief:
immer wieder rief:
„Ich bin eine arschgefickte
Prinzessin“.
Ich fragte, ob er wissen wolle, was
das heißt und war bereit
zu lügen.
Aber da war er schon
wieder auf dem Hockeyplatz.
Es gibt nur wenige sozial schwache
Familien in der Innenstadt,
dafür mehr Lebensentwürfe, die von
der Norm abweichen,
was die Eltern, die ihre Kinder auf diese Schule schicken, begrüßen.
Hoffentlich begrüßt Max das auch.
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