Dienstag, 23. Februar 2021

WTF

 Ich saß im gleißenden Sonnenlicht

mit einer Gruppe junger Frauen, 

eine davon 

eine Person, die ich sehr liebte,

sie war fröhlich, etwas untersetzt, mit großen Brüsten und 

einem Lachen und einer derart gesunden Lebenszugewandtheit,

einer Frechheit, einer Selbstsicherheit und Stärke,

dass jeder, der sie sah, sich sofort in sie verliebte,

die mich aber nicht wollte

auf einer Dachterrasse hoch über einer Stadt

irgendwo im Norden, die aber dennoch hell und warm 

war.

Die Farben waren grau, blau, golden und betonfarben, da

neben uns ein Hochhaus mit Balkonen war, das die Dachterrasse

des Hochhauses, auf dem wir saßen, bei weitem überragte.

Wir scherzten, ich hatte einen breitkrempigen 

Hut auf, alle schauten zu mir,

auch die Frau, die ich so liebte, die mich aber nicht zurück liebte,

außer diesmal, diesmal liebte sie mich, vielleicht später.

Mit einem Mal schwebte ein Gespann weißer, großer Schwäne

in Geschirren, ähnlich einem Rentiergespann

aus der Luft vor der Hochhausfassade, neben der wir saßen,

hernieder

und ich sah,

dass der Lenker des Gespanns, der ebenfalls Flügel am Rücken hatte und 

komische glitzernde Kleider,

die Leitschwänin, die direkt vor ihm schwebte,

von hinten fickte.

Gleichmäßig leidenschaftslos rein und raus glitt in ihre

Schwanenöffnung. 

Sie flogen langsam, so dass er nicht aus dem Takt kam.

Es hatte eine Beiläufigkeit und eine Selbstverständlichkeit

und gleichzeitig eine Dreistigkeit, da ja wir hier saßen und das sehen konnten.

Ich machte die anderen darauf aufmerksam, die lachten

und wir lachten, 

da lenkte der Schwanenficker sein Schwanengespann aus der Luft in einem Bogen

herunter zu uns. Wutentbrannt.

Landete, stellte sich neben mich, sein Penis

hing immer noch aus der Glitzerhose,

es war ein schrumpeliger, rotes Miniding, 

Vogelpenis, sollte es so etwas geben,

er war aufgebracht, aggressiv, 

immer wieder hörte ich ihn sagen "Na und?!"

Ich weiß nicht, was er wollte, machte aber einfach einen versöhnlichen Witz

Er packte seinen Vogelpenis wieder an,

im Hintergrund, an der Dachkante, schnatterten die Schwäne,

Ich nahm eine Marlboro aus dem Bigpack und gab eine Runde 

Zigaretten aus.

Wir rauchten und lachten und später 

flog der Schwanenmann mit seinen Schwänen

davon

und ich landete auf einer Party,

wo in einem dunklen Gang,

in dem eine Couch stand, wo Leute saßen, warteten, rauchten, tranken,

das kleine, kräftige Mädchen mit den großen Brüsten

doch noch begann

mich heiß und innig zu lieben.





Was willst du?!

 Die Sonne,

die vielen Menschen auf der breiten Wiese,

lass uns weg bleiben vom Kinderspielplatz.

Mein unangenehmes Grinsen, die schlechten Witze zwischendurch.

Moment, kann ich das nochmal ändern?

Nein, jetzt ist es zu spät.

Bist du einigermaßen glücklich ohne mich, ist das ein lebenswertes Leben? Ja.

Deine Tränen, dein Klammern, das Drama, inmitten der Tausenden Menschen auf der Wiese.

Hoffentlich sieht das keiner.

2 Menschen, die sich unangenehm lange anschweigen, 

du gehst zu Deinem Fahrrad am gelben Fahrradständer,

ich werfe unsere beiden Kaffeepappbecher in den Mülleimer, darin noch die leere Erdnusstüte.

Von den Nüssen hab ich viel mehr gegessen, als Du.

Wir leben 2 verschiedene Leben.

Dir sind die Eltern der Freunde deiner Kinder wichtig, wenn Du wüsstest.

Wenn du wüsstest, dass ich mich nach einem Kontakt zu diesen Eltern sehne

aber meine Frau blockt das, weil sie einen einsamen seltsamen Verweigerungs-

Angstfilm fährt.

Halb Vier, gleich hab' ich noch ein Teams Call.

Im Büro riecht es nach Rauch und Sex.

Obwohl die Fenster schon so lange offen stehen, ich weiß nicht, was ich tun soll,

ob ich nicht die Chance auf ein viel besseres Leben verpasse.

Du bist so klug und so schön und wir können Stunden reden, immer noch,

nackt traumwandeln wir, unsere Seelen sind sich ähnlich und völlig verschieden,

du kannst mir viel zeigen, bist selbständig,

eine ganze Welt, es gibt immer einen Weg, brichst einfach ein in deine Wohnung, mitten in der Nacht,

gehst einfach in dieses fremde weiße Gebäude, fragst nach Klos und alle helfen dir

Ich will eine Frau, die mich aus der tiefsten Hölle im 

entferntesten Winkel der Welt zieht.

"Du sagst, ich will gut sein, aber du bist es nicht"

Und es stimmt. Ich bin es nicht.

Ich will gut sein.

Ich will es wirklich sein.

Will niemanden verletzen,

und meinen eigenen Weg.

Können wir nicht einen Plan machen? Es gibt keinen Plan für Liebe und große Gefühle, man kann da nichts mit Vernunft steuern.

Ich sehe in der grellen Mittagssonne das eine ganz und gar weiße Haar 

in deinem dunklen Schopf und ich weiß:

ich bin es, der dich gehen lassen muss.

Oder ich ändere etwas.

Was will ich?!




Samstag, 13. Februar 2021

Sonnensamstag

 Du stehst draußen vor dem alten Mehrfamilienhaus

in Deinem alten, langen, blauen Parka,

den Handschuhen, Schal, Kapuze,

Deine/Meine Kinder rechts und links im Arm

Die Sonne knallt auf den Trubel und das bunte

Durcheinander eines Samstags, 

mitten im Lockdown

Rauchfahne, aus Schornsteinen schnurren lustig in den Himmel

Autos spiegeln sich in Schaufenstern

Sprachen aller Nationen 

aus aller Welt

auf dem Trottoir

Deine/meine Söhne neben dir

du ziehst sie zu Dir und

strahlst mich an

bereit für das Foto, das den einen Moment zeigt,

der zählt inmitten all

der Momente,

in denen nur gestritten wird und gekämpft und geschimpft,

in denen wir uns fremd sind.

I' m still in love with you.