Dienstag, 19. Mai 2015

Kontakt

Gegen 19.00 Uhr
kam ich
endlich
aus dem Büro.

Ich fuhr mit dem Rad quer durch die Stadt
durch das einsetzende Unwetter
und hoffte,
kein Auto
würde mich
totfahren.

Es war plötzlich sehr dunkel geworden und ich hatte kein
Licht,
dafür aber eine
Frau
und zwei
Söhne,
die zu Hause auf mich warteten.

Als ich vor dem Miethaus ankam,
schloss ich mein Rad an den
Fahrradständer.

Es goss wie aus Eimern.

Ich war bereits bis auf die Haut durchnässt
und machte mir Sorgen um das Notebook
in meiner Umhängetasche.

Ich kämpfte mit dem Fahrradschloss.

Ein Fremder kam und schloss
neben mir ebenfalls sein Rad ab.

Er kämpfte ebenfalls mit dem Schloss und wurde dabei
gründlich nass.

Er lächelte mir kurz zu.

Ich lächelte kurz zurück.

Hätte die Sonne geschienen,
hätte sich jeder an die übliche,
eisige
Nichtbeachtung
gehalten.

Nur in der Krise sind wir menschlich.





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