Sonntag, 16. August 2015

Nächtliche Sonne, unerwartet

Mitten in der Nacht,
auf dieser seltsamen Party,
die Türen zum Balkon standen offen und es
regnete ohne Unterlass.

Es roch nach Knoblauch, Wein, Zigaretten.
Die Gäste stammten von
verschiedenen Kontinenten
und die meisten tanzten
in der Küche.

Wir lagen auf dem Bett in unseren Klamotten,
ein älterer Südländer,
eine Künstlerin,
mein
Freund der Glückspilz und
du
sehr nah bei mir,
ich fand es
vertraut
und vollkommen einleuchtend.

Deine Hand umgriff meinen Arm,
dein Kopf an meiner Brust,
so lagen wir Stunden,
immer enger,
lachten,
rauchten,
tranken Cranberry Gin
und ab und an kam die junge Tochter der Gastgeber,
brachte Weintrauben, Melonen und
frische Untersetzer für die Zigaretten.

Es wurde spät.

Es herrschte ein eigenartiger, frivoler Aufruhr
in den erhitzten Körper
der Beteiligten.

Draußen konntest du kaum laufen, weil du vorgabst, betrunken zu sein
und mein Freund stützte dich.

Man hätte noch etwas unternehmen können.

Zu zweit, zu dritt.

Du fragtet, ob ich wirklich eine Frau hätte und Kinder und ich sagte:
"Ja."

Du liefst plötzlich Richtung Straße, um ein Taxi anzuhalten,
stürztest,
dein Knie begann zu bluten und wir richteten dich auf.

Du sagtest nichts mehr und ihr seid ins Taxi gestiegen.

Ich ging pfeifend nach Hause.

Durch die von praller Sonne erfüllte,
eisige
Spätsommerregennacht.





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