Samstag, 17. Oktober 2015

Lucy

Mit gesenktem Kopf und
leisem
Lächeln,
aus dem
Bitterkeit und
Weisheit sprachen,
forderte sie mich auf, mich
zu setzen.

Sie redete kaum, während ihre langen, kräftigen Finger
begannen, mich zu
massieren.

Sie erwähnte, dass sie aus Äthiopien stammte.

Die gleitenden, gleichmäßigen, dann wechselweise wieder sanften und fordernden
Bewegungen ihrer Hände
setzten meinen Körper von Kopf bis Fuß
unter Strom.

Tiefe Entspannung stellte sich ein, gleichzeitig
durchströmte mich nie erlebte
Energie.

Gleichmütig
sprach sie die Erektion, die sich
bei solcher Gelegenheit zum allerersten Mal überhaupt
in meinem Leben
bei mir
aufbäumte,
mit keinem Wort an.

Erotische Urmutter der Menschheit,
die mich in einer kurzen Nische des
des harschen Daseins
an diesem eisigen Regentag im Frankfurter Bahnhofsviertel
zu den Wurzeln unseres
Seins
zurückführte...

...beschrieb ich sie hilflos in
Gedanken.

Ihre Stimme fragte weiter
nach meinen Wünschen und meinem
Begehren.

Sie ließ nicht ab,
bis
uns schließlich
eine tiefe, rätselhafte
Vertrautheit
verband.

Ich war bereit für den eigentlichen Akt.

Mit einem Handtuch trocknete sie meine Haare,
hüllte mich in einem Umhang, geleitete mich zu ihrem
Arbeitsplatz und fragte,
ob sie die Ohren
frei
lassen solle.





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