Samstag, 17. Oktober 2015

Frankfurter Buchmesse

Niemand,
den ich hätte treffen oder sprechen wollen
in diesen
längst nicht endlosen
Gängen mit
Bücherbuden.

Keine Geistesgrößen
da.

Langmähnige Frauen in Lederstiefeln,
die von komplizierten Lieben
in Israel
erzählen
oder davon,
dass Kinder
generell
Scheiße
seien.

Bei Suhrkamp eine schwarz-weiße
Fotogalerie
steinalter Männer,
die einst dem Land die Richtung
wiesen,
und deren Geist,
ertränkt in Rotwein und
süffiger Selbstgefälligkeit,
nur noch um die Sicherung des
Nachruhms und die
Abwehr der Gegenwart
kreist.

Wo ist die Jugend?

Ein Rockpoet in Jeans und T-Shirt,
schon etwas peinlich für Anfang Vierzig,
der auf der FAZ-Bühne
mit
matter Stimme
Anekdotisches
von sich
gibt
für die bebrillten Lockköpfchen aus den
Kulturredaktionen.

Reihen um Reihen evangelischer
Missionierungsschriften,
Christus
würde die schmierig grinsenden Verkäufer
prügeln.

Heraus
stach der Stand einer politisch unangenehm
rechten
Publikation,
wo eine blonde,
vollbusige,
tief dekolletierte deutsche
Studentin
Schriften
gegen Andere
feil bot.

"Einzig frischer Anblick",
registrierte ich erschrocken.

Deutschland,
sei wachsam!



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