Samstag, 11. April 2015

Theorie und Praxis

Als mein Vater nach einem
Herzinfarkt
auf der Intensivstation im Koma lag,
wollte uns der
Chefarzt
sprechen, er hätte eine Frage.
Ob sein Team im Falle eines erneuten
Herzinfarkts
den Vater reanimieren solle oder nicht.
Wir, die Familienangehörigen, hatten nicht so schnell eine Antwort
parat
und wollten uns
besprechen und am nächsten Tag
antworten.
Es stellte sich heraus, dass die Familie unterschiedliche Haltungen hatte.
Ich war
der Einzige,
der nicht wollte,
dass die
Hoffnung aufgegeben wird.

Vor allem
wollte ich wissen, was das eigentlich für eine Frage sei.
Wie oft denn nach einem ersten Herzinfarkt und dem Einsetzen des Stents,
der die Ursache des
Herzinfarkts beseitigt,
ein zweiter
Herzinfarkt folge?

"Eigentlich nie."
war die Antwort der total übernächtigten Intensivpflegerin, die seit
54 Stunden
im Dienst war und anfing zu weinen, weil sie mit den Nerven so runter war.

Ich fragte meinen Freund, der Krankenpfleger ist,
was diese theoretische Frage in der Praxis bedeutet und er sagte:
"Ist doch klar: wenn ihr sagt, ihr wollt das nicht, dann hat er halt in der kommenden Nacht einen zweiten Herzinfarkt und sie holen ihn nicht zurück.
So machen wir das hier auch."

Ich hatte verstanden.

Das also ist die Situation vor dem kommenden
Euthanasiegesetz.

Wenn dieses Gesetz,
ermöglicht durch jahrelanges Propagandadauerfeuer in Zeitungen, TV-Filmen, Kinofilmen, Büchern, etc.
erstmal durch ist,
werden wieder die
Gaswagen
von Haustür zu Haustür fahren.
Wie in Holland.
Nur diesmal eben von einem
selbst 
bestellt. Genial.

Und in den Kliniken ist endlich wieder
Platz.




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