Samstag, 18. April 2015

Guter Tag

Morgens
mit den Kindern am Tisch, die Frau
kümmert sich um ihre eigenen
Dinge.
Die Kinder zum Lachen bringen,
kurz vor Aufbruch, dann wie immer Geschrei, Hektik,
dann gehen alle,
die Tür schließt sich,
Ruhe.

Wieder ins Bett legen.
Denken.
Draußen wiegen sich die Bäume im
Frühlingswind.
Vögel zwitschern.
Einschlafen.
Ins wohlige Traumreich
des Vormittagsschlafs
dringen von draußen Kinderstimmen
aus dem Park,
die Schulpause.

Mein Sohn ist zu sehen.
Seine blonden Haare flattern in der
Frühjahrssonne, wenn er den anderen davon rennt.

Duschen.
Essen.
Kaffe, Ei, Avocado.

Die Frau kommt.

Wir haben Sex.

Ich koche für uns.

Muss los.

Menschen treffen, mit denen ich über Film und
Literatur und Politik rede.

Man lacht.
Das Lachen, wie in solchen Gesprächen üblich,
eher sarkastisch,
abgeklärt.

Abends mein guter Freund Jan,
und meine Vertraute Julia, überraschend wie
Omen
einer Veränderung zum
noch Besseren
hin.

Wir landen auf einer Studentenparty.
Eine Designstudentin Mitte Zwanzig in schwarzem Kleid
die zu stark nach Egoist riecht,
erzählt von ihren Konzepten und Arbeiten.
Sie steckt dabei ihre Haare hoch.

Als ich früh aber nicht peinlich früh, wieder gehe
und nicht verpflichtet bin,
Drogen zu nehmen und sinnlose Affären zu beginnen,
sagt eine: "Auf Wiedersehen"
wie zu einem älteren Herrn.
Ich spüre eigenartigen
Stolz.

Ich leg mich zu Hause angenehm betrunken ins Bett,
schmiege mich an
die Frau.

und schlafe ein.





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