Mittwoch, 8. Juli 2020

Ein Glück

Sie wollte einen, den sie lieben konnte,
mit dem sie Kinder zeugen konnte,
dem sie ein Hier geben konnte und die Welt bereisen konnte.

Den sie den Menschen zeigen konnte,
die sie liebte,
bevor diese Menschen,
verschwunden waren.

Es waren nicht viele.

Der Vater, gleichgültig, weit fort.

Die Mutter im Wahnsinn elend gestorben.

Opa und Oma.

Sehr alt, sehr klug, sehr fremd.
Sie umsorgte sie jeden Tag.

Und dann fand sie einen und sie probierten
wie es sein könnte.

Viel zu lang.

Was an ihm lag.

Und in jener Zeit wurde Oma dement
und Opa hatte einen Schlaganfall und wusste nicht mehr,
wer sie war.

Die Hoffnung auf ein Glück
verschwand,
wie der Schaum der Welle,
der lautlos im feuchten Sandstrand
versickerte.

Er sah zu und konnte nichts tun.

Er wollte nicht
dieses Glück
sein.



Juli

im tiefen Frankreich,
irgendwo mitten im Land,
schneiden
gelbe Scheinwerfer durch dichten,
kühlen Sommernebel.

Ein Wagen zischt vorüber, ich stehe
am Straßenrand, zitternd.