Samstag, 4. April 2015

Fremde Vögel

von unserem Balkon aus
sieht und hört man die 
leuchtend grünen Papageien,
Halsbandsittiche,
in den alten Kastanienbäumen
des Parks.

Der ein oder andere Besucher ließ sich zur 
halb ironischen Bemerkung hinreißen,
dass die größere, dominant auftretende Art fremd wirkt, inmitten der lustigen
Meisen und
Spatzen und
Finken und
Elstern.

Als im Winter
die Halsbandsittiche 
in Nullkommanix die 
Meisenknödel
auf unserem Balkon auffraßen,
und die Meisen öfter mal leer ausgingen,
war ich beunruhigt
wegen meiner 
inneren Haltung zu dieser
Tatsache:
Ich konnte die Papageien nicht mehr leiden.
Die fremden Vögel fressen den einheimischen alles weg

Im Frühjahr landeten immer 
häufiger
hässliche, fette, graue 
Stadttauben
in den Bäumen.

Sie schlüpften sogar in die Astlöcher der putzigen 
Eichhörnchen.

Alle anderen einheimischen Vögel wichen den hässlichen Tauben.
Und die Papageien auch.

Jetzt stehe ich immer wieder auf dem Balkon und 
schlage mit harten Gegenständen an
das Balkongeländer:
"Klong, Klong, Klong!"
und die Tauben - es sind nun schon Hunderte - fliegen dann kurz auf und verschwinden für kurze Zeit.

Aber die ebenmäßig schönen, exotischen Halsbandsittiche kehren nicht mehr
zurück.






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