Gestern fielen wir übereinander her
in einem Hotel neben der regennassen Autobahn
in Holland.
Wir fanden ein Zimmer, das nicht abgeschlossen war,
deine Brüste lachten rund und voll,
"wie bei Bukowski" sagtest du,
während ich dich von hinten zum
vierten Mal nahm.
Groß rauskommen bei den Medien
war der Plan.
Dann platzten einige Träume,
Eltern starben,
Nerven versagten,
B-Pläne funktionierten nicht,
Freundinnen zogen in den Speckgürtel,
bekamen Kinder.
Du nicht.
Niemand war sensibel und gleichzeitig klug und frei genug
um mit dir mitzuhalten.
Du bliebst allein.
Wohin mit der Zeit?
Pflanzen, Schrebergarten, Ayurveda.
Und dann sah ich dich wieder.
Das Gesicht etwas faltiger, die einzige offene Kasse
des Biosupermarktes.
Präzise und verträumt wie immer,
viel zu gut für diesen Job.
Ich machte einen leicht anzüglichen Witz,
was ich sonst nie mache,
aber
du hast gelacht wie früher
vor 30 Jahren
in dem Hotel an der Autobahn.
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