Mittwoch, 11. November 2020

Supermarkt der Träume

 Gestern fielen wir übereinander her

in einem Hotel neben der regennassen Autobahn

in Holland.

Wir fanden ein Zimmer, das nicht abgeschlossen war,

deine Brüste lachten rund und voll,

"wie bei Bukowski" sagtest du,

während ich dich von hinten zum

vierten Mal nahm.


Groß rauskommen bei den Medien

war der Plan.


Dann platzten einige Träume,

Eltern starben,

Nerven versagten,

B-Pläne funktionierten nicht, 

Freundinnen zogen in den Speckgürtel,

bekamen Kinder.


Du nicht.

Niemand war sensibel und gleichzeitig klug und frei genug

um mit dir mitzuhalten.

Du bliebst allein.


Wohin mit der Zeit?

Pflanzen, Schrebergarten, Ayurveda.


Und dann sah ich dich wieder.

Das Gesicht etwas faltiger, die einzige offene Kasse

des Biosupermarktes.

Präzise und verträumt wie immer,

viel zu gut für diesen Job.

Ich machte einen leicht anzüglichen Witz, 

was ich sonst nie mache,

aber

du hast gelacht wie früher

vor 30 Jahren

in dem Hotel an der Autobahn.





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