Dienstag, 6. Oktober 2015

Robin Hood

Der Große
hatte das Buch selbständig weiter gelesen,
nachdem ich ihm
den Anfang
vorgelesen hatte.

Er mochte die Geschichten von Kameradschaft,
Außenseitertum, Abenteuern.

Er mochte Robin Hood.

Irgendwoher müssen Werte ja kommen.

Er hatte bis kurz vor Schluss gelesen,
und hatte mir erzählt, dass alles gut ausgegangen war, er müsse jetzt nur noch die
letzten Seiten lesen.

Ich ging ins Wohnzimmer und las in einem Internet-Nachrichtenportal.

Wenig später kam durch den großen Raum in seinem Schlafanzug auf mich zu.

Verstört.

Mit Tränen in den Augen.

Empört, erschüttert.

Robin Hood wurde von einer Frau vergiftet und sein Freund kann ihn nicht
retten.

Ich ging mit ihm in sein Zimmer und las mir das Ende, das ich schon vergessen hatte,
durch, dachte nach
und erklärte,
dass es ein unnötiges Ende war.

Es wirkte wie nachträglich hinzugefügt, damit die
Geschichte in Erinnerung
bleibt.

Er sah mich an und wischte sich
die Tränen ab.

Er wird diese Geschichte nie vergessen.





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