Freitag, 27. März 2015

Lügen

Ich war auf dem Sprung.

Wollte vor Anbruch der 
Dunkelheit
im Büro sein.
Ich musste noch ein Exposé fertig schreiben, 
aus dem ohnehin 
nichts werden würde.

Das Telefon im Flur klingelte, mein achtjähriger Sohn ging ran,
lauschte kurz, gab es dann mit verwirrtem Gesichtsausdruck an mich weiter.

Es war eine Umfrage.
Ob ich informiert sei über die Möglichkeiten, mit der man 
Lohnsteuer sparen und
gleichzeitig in seine Rente investiere könne.

"Ich spare bereits für meine Rente" sagte ich. Außerdem müsse ich los, mein Kind abholen
und legte auf.

Mein Sohn schaute mich fassungslos an.

"Warum hast du den Mann angelogen Papa?"

Auch meine Frau schaute mich an. 
Neugierig, wie ich mich da wohl rauswinde:
"Ja, warum?"

"Ich hätte die Wahrheit sagen können", erklärte ich, "aber das hätte zu lang gedauert
und außerdem hätte es stimmen können, dass ich los muss, dich abholen.
... Mann! Der wollte mir nur was verkaufen!"

Mein Sohn nickte.

Mein Frau war ebenfalls nicht ganz zufrieden mit der Erklärung.

Ich fühlte mich mies.

Nicht weil ich ein schlechtes Vorbild bin.

Sondern weil ich nicht vorgesorgt habe, für das
rasch nahende 
Alter.







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